Eichenprozessionsspinner: Stadt trifft Vorkehrungen

Eichenprozessionsspinner: Stadt trifft Vorkehrungen

11 Mai 2018

Düsseldorf - Vor kurzem sind die Raupen des Eichenprozessionsspinners, eines Nachtfalters, geschlüpft. Die Stadt hat Vorkehrungen getroffen, ruft aber gleichzeitig die Bevölkerung zur Vorsicht auf: Der Kontakt mit den Haaren der Raupe kann beim Menschen zu Hautausschlägen, Bindehautentzündungen oder Asthma ähnlichen Reaktionen führen.

Die Nester der Raupen finden sich fast ausnahmslos in Eichen. Oft werden die Prozessionsspinner mit den harmlosen Gespinstmotten verwechselt. Diese fallen besonders an verschiedenen Bäumen und Sträuchern an Straßenrändern auf, da sie die Gehölze dort wie in Zuckerwatte eingesponnen aussehen lassen.

Der Kontakt mit den Raupenhaaren des Eichenprozessionsspinners, die auch durch den Wind in das Umfeld von besiedelten Bäumen geweht werden, sollte vermieden werden, so der Tipp der Ärzte im Gesundheitsamt. Besonders Kinder, die schnell und gern Raupen anfassen, sollen vor dem Kontakt mit den Haaren der Raupe des Nachtfalters und eventuellen allergischen Reaktionen geschützt werden. Eltern sollten sie vorbeugend auf das Risiko hinweisen.

Die Stadt hat an Schulen, Kindergärten, Jugendeinrichtungen und Kinderspielplätzen den Eichenbestand erfasst. Die Eichen, auf denen die Raupen leben, werden im Zweifelsfall durch Experten des Gartenamtes in Augenschein genommen. Treten Nester der Eichenprozessionsspinnerraupen auf, werden diese entfernt. Witterungsbedingt ist die Entwicklung der Raupen in diesem Jahr etwas verzögert.

Die Raupe kann langfristig nicht an allen Eichen im Stadtgebiet beseitigt werden, sondern nur an sensiblen Stellen, die von Kindern oder vielen Erwachsenen frequentiert werden. Das Entfernen der Nester ist aufwändig (Einsprühen mit Festiger, absaugen, entsorgen) und sollte von Fachfirmen vorgenommen werden. Für die Beseitigung auf Privatgrundstücken ist der Eigentümer zuständig. Dieser muss einen Schädlingsbekämpfer mit der Entfernung beauftragen und bezahlen. Listen von Firmen, die Nester auf Privatgrund entfernen, können unter der Telefonnummer 89-94000 angefordert werden.

Erste Hilfe bei Kontakt mit Raupenhaaren
Was ist zu tun, wenn ein Mensch mit den Raupenhaaren des Prozessionsspinners in Kontakt gekommen ist?
1. Nicht kratzen – dadurch dringen die Haare tiefer in die Haut ein,
2. Kleider sofort wechseln,
3. gründlich duschen und den Kopf waschen,
4. bei Augenkontakt (Entwicklung einer Bindehautentzündung): sofort
den Augenarzt aufsuchen!
5. Bei Atemnot: sofort einen Arzt aufsuchen!
Bei geringfügiger Ausprägung von Hautsymptomen sind meist keine Gegenmaßnahmen erforderlich. Es besteht die Möglichkeit, eingedrungene Raupenhaare mit Hilfe der Klebeseite von Pflasterstreifen zu entfernen. Die Hautirritationen bilden sich auch unbehandelt zurück.

Achtung: Nicht nur der direkte Kontakt mit den Raupen oder den Raupennestern, sondern auch der Aufenthalt in der Umgebung befallener Bäume kann zu Kontakt mit den Haaren führen: Die Haare können über den Wind verbreitet werden. Als Reaktion des Körpers kommt es bis zu acht Stunden nach Kontakt zu einer Entzündung der Haut. Bei Augenkontakt entwickelt sich eine Bindehautentzündung. Die Symptome halten gewöhnlich zwei Tage an, können aber auch über Wochen bestehen. Fragen dazu beantwortet das Gesundheitsamt unter Ruf 89-96090.

Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf

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