Niederrhein: Fester Platz in der Hanse

Niederrhein: Fester Platz in der Hanse

12 Jun 2025

Rees - Der internationale Hansetage in Visby (Schweden) hat europäische Einheit gezeigt. Über 78 Städte waren hier mit 1.200 Delegierten vertreten, um ihre Region zu repräsentieren und den grenzüberschreitenden Austausch zu fördern. Mittendrin war auch die Rheinische Hanse.

Das ist ein Zusammenschluss der Städte Emmerich am Rhein, Dinslaken, Kalkar/Grieth, Neuss, Rees und Wesel. „Es war eine besondere Atmosphäre, in der die internationale Freundschaft gelebt wurde“, beschreibt es Ole Engfeld von der Stadt Rees, der als Repräsentant mit nach Visby fuhr. Hier befand sich die Rheinische Hanse in bester Gesellschaft mit Städten wie Hamburg, Lübeck, Bergen, Brügge, Kings Lynn, La Rochelle, Danzig, Pärnu und vielen weiteren Vertretungen aus 13 Ländern. Neben dem traditionellen Hansemarkt, auf dem sich die Hansestädte mit ihrer Region präsentierten, haben die Organisatoren auch Wert auf kulturelle Darbietungen und den Austausch gelegt. In der ganzen 23.000-Einwohner-Stadt gab es Bühnen mit Musik sowie Tanz, Workshops, Chöre, Empfänge und der Möglichkeit zum Austausch.

Ein weiterer Schwerpunkt ist dabei das Projekt „HANSEArtWORKS“. Engfeld erklärt: „Ziel ist es, der zeitgenössischen Kunst in und aus den Mitgliedsstädten des weltweit größten freiwilligen Städtebundes ein Forum zu geben“. Das Neusser Duo „TUN&LASSEN“, mit den Performancekünstlerinnen Jennifer Döring und Philine Herrlein, präsentierte beispielsweise ihre Darbietung von „Dangerous Guests“. Sie setzen sich damit auseinander, wie soziale und gesellschaftliche Unterschiede (körperlich) Gestalt annehmen und schaffen Raum für Verhandlung. Das performten sie inmitten der Besucherinnen und Besucher.

Ebenfalls fand in Visby die Übergabe der Hansekiste statt. Anfang Mai fuhr die Kogge vom niederländischen Kampen über den historischen Seeweg bis nach Gotland. Enthalten waren darin Spezialitäten aus der Rheinischen Hanse. „Die Waren haben die Überfahrt gut überstanden. Lediglich ein Buch wurde etwas in Mitleidenschaft gezogen. Das macht die Überfahrt aber noch authentischer“, ist sich Ole Engfeld sicher.

In Visby traf die Historie unter dem Motto „Further Together“ (=weiter zusammen) auf einen modernen Städtebund, der sich der internationalen Zusammenarbeit verschrieben hat. „Uns eint eine gemeinsame Geschichte, die sich schon vor hunderten von Jahren der Freundschaft und Freiheit verschrieb“, sagt Manon Loock-Braun, die als Vertreterin für die Stadt Emmerich teilnahm. „Diesen historische Ursprung machen wir lebendig und der hat an Aktualität nicht verloren. Genau das konnten wir in Visby erleben.“

Diese Atmosphäre zeigte sich insbesondere bei den historischen Umzügen, bei denen die 1.200 Delegierten durch die Altstadt von Visby zogen und hier von den Besucherinnen sowie Besuchern begrüßt wurden.

Quelle-Foto: Stadt Rees, die Rheinische Hanse fuhr vereint zum 45. internationalen Hansetag nach Visby. Mit dabei: Emmerich am Rhein, Dinslaken, Kalkar/Grieth, Neuss, Rees und Wesel.

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